Ein tierischer Besuch
Ein tierischer Start in den Tag
Ich habe einen sehr turbulenten Morgen hinter mir, der mich zugegebenermaßen ziemlich mitgenommen hat. Das kann ich euch natürlich nicht vorenthalten.😅
Die meisten Gebäude hier in Nsawam besitzen keine
Glasfenster. Auch in unserem Zimmer sind die Fenster die wir haben einfach nur
kleine Löcher in der Wand. Bisher habe ich eigentlich auch keine Glasfenster
vermisst, da es hier ja immer so warm ist und durch die hohe Luftfeuchte fühlt
sich sowieso alles immer etwas feucht an, da macht es auch nicht mehr viel aus,
wenn es etwas reinregnet. Der einzige Nachteil, den wir schon öfter zu spüren
bekommen haben, ist der das alles in unser Zimmer kommen kann. Von den
unzähligen Mücken (ich weiß nicht, was ich ohne unser Moskitonetz machen würde)
mal ganz abgesehen, hatten wir schon riesige Raupen, Eidechsen in allen
möglichen Größen, Käfer- und leider auch schon einmal eine große Kakerlake zu
Besuch. Das ist natürlich nicht sonderlich angenehm aber bisher konnten wir
alles Getier ohne Probleme verscheuchen und die Besuche waren relativ kurzweilig und unaufgeregt.
Heute Morgen habe ich allerdings eine RIESIGE Spinne an der
Wand gesehen. Und mit RIESIG meine ich wirklich RIESIG. Das war wirklich die
größte Spinne, die ich je gesehen habe (Mit einem dicken schwarzen Körper und
langen haarigen Beinen, die an der Unterseite rot gefärbt waren). Ich war so
geschockt, dass ich noch nicht einmal schreien konnte. Ich alarmierte Lisa…
„Du lässt Sie nicht aus den Augen und ich hole Hilfe.“
Gesagt getan. Ich lief und holte Kaja. Nachdem diese die
Spinne zu Gesicht bekommen hatte, war aber schnell klar, dass das eine Nummer
zu groß für sie war. Deshalb machte sich Kaja nun auf den Weg, um weitere Hilfe
zu holen. Wenig später standen fünf Menschen in unserem Zimmer: Kaja, Lisa und
Ich, Sandra und der Hausmeister der Schule. Als ich ihn sah, konnte ich erstmal
meinen Augen nicht trauen: Er hatte eine riesige Machete in der Hand. So
bewaffnet, näherte er sich dem Fluchtort der Spinne, der gefährlich nahe an
unserem Bett lag… Und er konnte sie nicht finden! Keine Ahnung, wie sie das
geschafft hat, aber sie war nicht mehr auffindbar. (Bei der Aussicht mit einer Machete
zerstückelt zu werden, würde ich mich zugegebener Maßen auch verstecken).
Wir haben jetzt abgemacht, dass wir immer wenn wir das
Zimmer betreten nach ihr Ausschau halten und sofort den Hausmeister rufen, wenn
wir sie sehen. Ganz so glücklich bin ich damit nicht. Ich hoffe einfach, dass
sie irgendwie rausgekrabbelt ist, denn der Gedanke, dass sie sich noch unter
unserem Bett befindet oder unseren Koffern einen Besuch abstattet ist nicht
gerade beruhigend. Naja ich bin mal gespannt, wie gut ich heute schlafen kann
und halte euch auf dem laufenden.😉
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