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Es werden Posts vom Juli, 2019 angezeigt.

Unsere Spuren in Afrika - Eine Fotoreihe

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Unser Konsum, unser Lebensstil hinterlässt Spuren. Aber wo? Und wie? Wenn wir unsere alten Geräte, wie Handys oder Autos abgeben oder wegwerfen, dann sind sie für uns einfach weg, nicht mehr sichtbar. Aus den Augen und aus dem Sinn.  Fakt ist aber natürlich, dass sie sich nach unserem Gebrauch nicht einfach in Luft auflösen. Wir sind nur eine kleine Zwischenstation auf dem Weg eines Autos. Vor und nach uns legt es weite Wege zurück und selbst wenn wir davon ausgehen, dass es ja viel zu „schrottig“ für den weiteren Gebrauch ist, so ist genau dieses Auto für einen Taxi-Fahrer in Accra vielleicht ein absoluter Glücksgriff und sein Begleiter für die nächsten zehn Jahre. Eigentlich täglich sehe ich hier in Ghana deutsche oder europäische Spuren. Das können alte Getränkeautomaten, Klamotten, Autos oder gar Schulhefte sein. Man hat das Gefühl, alles was bei uns ausrangiert wird, landet hier und wird mit viel Kreativität (Not macht erfinderisch) weiterbenutzt. Am deutlichsten fällt d

Austausch leben - Eine Brieffreundschaft

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Eine Brieffreundschaft zwischen Ghana und Deutschland Während meiner Zeit hier in Ghana, wird mir immer wieder bewusst, wie viel man doch lernt und wie sehr man sich weiterentwickelt, wenn man in den direkten Austausch mit anderen Menschen und ihrer Kultur oder Lebensart geht. Wir alle haben unsere Vorurteile und falschen Vorstellungen – wenn auch nicht beabsichtigt. Diese kulturelle Brille entwickelt sich quasi automatisch, wenn man isoliert aufwächst, in seiner Bubble bleibt und in der gewohnten gesellschaftlichen Struktur. Deshalb ist der Austausch glaube ich so wichtig: man lernt fremdes kennen und verstehen und dabei wird so manche falsche Einordnung durch erfrischende Erlebnisse in Frage gestellt. Man entdeckt gemeinsam, wo man sich voneinander unterscheidet aber vor allem, dass man noch viel mehr gemeinsam hat, als vielleicht anfangs gedacht. Austausch ist der erste Schritt, um sich näher zu kommen und Spaltungen und Grenzen (egal ob geographische, gesellschaftliche,

Morgen in Senya Beraku

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 Ein Sonnenaufgang Wenn ich Gedichte schreiben könnte, dann würde ich es jetzt tun. Um einzufangen, was ich sehe, rieche, höre, fühle.  Ein Sonnenaufgang in Senya Beraku. Man sieht die Sonne nicht, dazu ist es zu bewölkt. Am Horizont, an der Stelle, wo sich eine klare Linie zieht, welche das Meeresblau von dem des Himmels abtrennt, sind es besonders viele Wolken. Sie sind dunkelblau und dicht. Doch je weiter man von dieser Linie nach oben schaut, desto weniger werden es. Sie werden flockiger und die Farben des Sonnenaufgangs klaffen zwischen den Lücken hervor. Erst rosa, dann rot, lila und schließlich ein gleichmäßig strahlendes blau.  Mit dem Sonnenaufgang erwacht Senya Beraku zum Leben. An dem kleinen Strand tummeln sich die Menschen. Unzählige kleine Holzboote stoßen vom Ufer ab und machen sich auf den mühsamen Weg, in Richtung offenes Meer. Ich beobachte die Fischer. Sie ziehen mit vereinten Kräften an einem Tau, welches einige hundert Meter vor ihrem Boot i